Okay, ich bin zwar endlich wieder zuhaus, aber trotzdem kommen noch die letzten Tage:
Heute sind zum Mekka der Nerds gefahren, Akihabara, die Elektrostadt in Tokyo gefahren. Dort findet man alles zum Thema Popkultur und Elektronik, zusätzlich noch Pachinko und Crane Game ohne Ende. (Pachinko ist eine Art Glücksspiel, bei der man auch sein Geld vermehren kann, ich hab es in meinem ersten Urlaub hier einmal kurz gespielt und nicht verstanden – aber in Japan scheint es sehr beliebt zu sein). Wir gingen erst zu einer Essensstrasse, wo ich damals leckeres Ramen gegessen habe, aber diesen Laden haben wir leider nicht wiedergefunden. Vielleicht gibt’s ihn auch nicht mehr. Der Döner, der damals dort war, ist auch verschwunden. Nur die Ladenruine war noch übrig (Jeder der drei Döner die ich bis jetzt gesehen habe, sah übrigens eklig aus). Viel gibt es nicht zu erzählen, wir haben viel Zeit damit verbracht uns alles dort anzusehen und zu stöbern, und haben hier und da ein paar Sachen gekauft.
Je nachdem wieviel Zeit man sich nimmt, kann man Stunden in einem Gebäude verbringen, da hier alle Gebäude 6-10 Stockwerke haben, mit jeweils verschiedenen Firmen drin. Auch ist Akihabara für seine Maid-Cafes bekannt, in denen man von jungen als Maid verkleideten Frauen bedient wird. Diese machen auch auf der Straße, teilweise recht penetrant, Werbung. In einer Seitengasse standen ca 20 dieser Damen, in verschiedenen Kostümen, was ein bisschen rotlichtmäßig wirkte. Ausserdem war es gegen Nachmittag recht kalt, und da diese alle knapp bekleidet waren, fragt man sich doch, was das soll. Spass kann das doch nicht mehr machen. Auch wenn wir längst nicht alles dort gesehen haben, haben wir uns irgendwann auf den Heimweg gemacht, und bei uns in der Nähe zu Abend gegessen.
Am nächsten Tag wurden aus den über 15° plötzlich 0 und es schneite ziemlich stark, abgesehen davon dass es sehr kalt und windig war.
Wir haben uns mit dem Freund von einer Bekannten von Mira getroffen, der hier auch wegen des Bachelors arbeitete und wollten in ein Cafe gehen, das er empfahl. Dies hatte aufgrund der Coronawarnungen an diesem Sonntag (und nur diesem) leider zu. Zum Glück hatte ein recht leckerer Ramenladen nebenan offen und so aßen wir dort Mittag und plauderten eine Weile. Da das Wetter nicht wirklich besser wurde sind wir den halben Tag im Hotel geblieben, um dann abends noch ein bisschen spazieren zu gehen und essen zu suchen. Wir sind zur Asahi Beer Brewery gelaufen, haben aber nicht wirklich ein ansprechendes oder offenes Restaurant gefunden, also haben wir uns Kombini-Essen geholt und einen faulen Abend gemacht.
Schade, aber was bleibt, wenn Corona und Wetter gegen einen spielen. Eine nette Anekdote bei unserer Essenssuche: Als wir in kleinen Seitenstraßen auf eine Kreuzung kamen, kam eine junge Japanerin von rechts, die unseren Weg kreuzte; als sie uns erblickte, rannte sie wie von einer Hummel gestochen los, und wurde als sie die nächste Seitenstraße einbog wieder langsam. Wir können nur vermuten, aber es kam uns vor wie mit Dummheit gepaarter Rassismus vom Feinsten.
Montag wiederum wurde es wärmer und wir planten in Westen Tokios unsere Reise. Zuerst Yoyogi-Park. Gleiches Spiel, im Netz steht nix, aber der Park hat wegen Corona zu. Tja. Die Einkaufsstraßen sind offen, aber der Park ist natürlich zu gefährlich und wird geschlossen. Immerhin hatte der Park, der zum Meiji-Schrein führte, offen. So haben wir kurz den Meiji-Schrein besucht, welcher erschreckend wenig Besucher hatte, wenn man ihn mit den umliegenden Einkaufsstraßen vergleicht.
Eine davon war unser nächstes Ziel, die Takeshita-dori. Hier war alles offen und belebt, wenngleich nicht so überfüllt wie sonst. Das ist eher die Alternativ-Shopping-Meile, wo aber vor allem Frauen ihren Shopping-Spaß haben. Mira war sehr erfreut, dass es nicht überfüllt war, und so sind wir in den nächsten Stunden bummeln gegangen und haben die teilweise echt schrägen Läden betrachtet, die es dort gab. Die japanischen Crepes haben hier ihren Ursprung und davon gab es auch jede Menge, teilweise direkt nebeneinander.
Unser nächster Plan war Shinjukus Kabukicho und Golden Gai, da Mira sich aber den ganzen Tag nicht so fit fühlte, haben wir das gelassen und sind am Sky Tree essen und dann nach Hause gegangen.