13. März – Himeji

Früh mit unserem ganzen Gepäck haben wir uns heute auf den Weg nach Himeji gemacht. Wir sind in Kyoto vom Hotel zum Bahnhof gelaufen, da irgendwie kaum Busse von den 7 verschiedenen Linien von unserem Hotel zum ein Kilometer entfernten Bahnhof fuhren. dort haben wir im Kombini unser Frühstück geholt, da wir keine Zeit verschwenden wollten, weil wir nur einen Zwischenstop in Himeji machen wollten, um dann weiter nach Okayama zu unserem nächsten Hotel zu fahren. Für knapp 400yen war das recht abwechslungsreich und viel.

Himeji stand wegen des Schlosses auf unserem Plan, welches sowohl Nationalschatz als auch Weltkulturerbe ist. Irgendwann werden wir die Stadt allerdings wieder besuchen müssen, da aufgrund des Virus‘ das Schloss nicht offen stand, und man nur den Schlosspark betreten
durfte. Während der Virus uns bislang eher Vorteile brachte, wie weniger Touristen und billigere Unterkünfte, zeigen sich langsam auch die Schattenseiten. Auch das Osaka Schloss, welches ich auf meiner ersten Reise nicht betreten konnte, weil ich knappe 5 Minuten nach Einlass vor dem Eingang stand, ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Unser Plan war, auf dem Weg nach Tokio nochmal kurz in Osaka zu rasten, um das Schloss nachzuholen, da es von Anfang März bis Mitte März geschlossen ist, aber wie wir heute feststellen mussten und leider auch erwartet haben, wurde dies auf unbestimmte Zeit verlängert. 🙁 Himeji selber hatte keinen sehr schönen Eindruck gemacht, allerdings sind wir auch nur die Hauptstrasse entlanggegangen, die direkt vom Bahnhof zum Schloss geführt hat. Auf dem Weg sind wir an ein paar netten Restaurants vorbeigekommen, bei denen wir uns entschieden haben, auf dem Rückweg zu essen, da wir ja gut gefrühstückt haben. Am riesigen Schlosspark angekommen, haben wir sehr zur Freude Miras ein paar Büsche entdeckt, die wohl von Katzen besiedelt waren. Sowohl auf dem Hin- als auch Rückweg haben wir dort 4-5 Katzen entdecken können, wovon ein paar auch zu den Menschen kamen, um sich streicheln zu lassen.

In diesem Park gab es auch einen Zoo, der für 200 Yen über 100 Tiere versprach. Ich halte per se eh nicht viel von Zoos, aber dieses Versprechen hörte sich für mich sehr unrealistisch an. Wir entschieden einen kurzen Abstecher in den Zoo zu machen, da er auch nicht sehr groß aussah. Das gute vorweg: ich habe noch nie Gürteltiere gesehen, und die waren echt süss. Das schlechte: der Zoo hat nicht zu viel versprochen: auf kleinstem Raum waren alle möglichen Arten von Tieren gefangengehalten, ein Kamel, ein Eisbär, Braunbären, Löwen, sogar ein Elefant! Diesen Zoo zu sehen, war einfach nur grausam. Der Platz, den die Tiere hatten war einfach nur unwürdig klein, und man konnte die Verzweiflung den Tieren regelrecht ansehen. Die Japaner schien das jedoch nicht zu stören, eine Gruppe fand das Kamel besonders witzig und hat es auch noch geärgert, im gesamten fanden die Besucher es wohl toll, die leidenden Tiere zu betrachten. Im Hinblick auf den Umgang mit Tieren im Gesamten in Japan ist dies aber auch kein Wunder.

Nachdem wir mit einem richtig schlechten Gefühl und viel zu viel verlorener Zeit den Zoo verlassen hatten, haben wir uns zu dem nahegelegenen Schlosspark begeben. 5 Minuten vor Ende des Einlass sind wir zum Glück gerade noch hineingekommen. Der Vorteil: wir waren fast komplett allein dort, und er war wunderschön. Der Nachteil: der nahegelegene Garten, den wir auch noch sehen wollten hatte danach schon zu. (In Japan schliessen die meisten Sehenswürdigkeiten leider zwischen 4 und 5 Uhr.) Noch ein Grund irgendwann nochmal nach Himeji zu reisen.

Nach einem Tag mit sehr gemischten Gefühlen sind wir die Hauptstraße zurück, um festzustellen, dass sie ganzen Restaurants auch schon zu hatten, was eigentlich nicht üblich ist. So haben wir am Bahnhof einen McDonalds besucht, der auch japanische-eigene Burger hatte. Danach sind wir das zweite Mal an diesem Tag 90 Minuten im Zug gesessen, um nach Okayama zu unserem Hotel zu fahren.