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Hedwig Franziska Glocker – Tuttlingen und Schemmerberg
Wir wissen wenig über Hedwig Franziska Glocker, die in Tuttlingen geboren und in Grafeneck getötet wurde.

Stolperstein Glocker Hedwig 1894-1940
Bekannt ist, dass Hedwig Glocker am 10. September 1894 in Tuttlingen als Tochter des Schreiners Johann Glocker und dessen Ehefrau Franziska Glocker geb. Rack zur Welt kam. Die Familie lebte zu diesem Zeitpunkt in der Schützenstraße 6. Im Adressbuch von 1896 ist die Familie dann in der Zeughausstraße 32 gemeldet. Beim Vater ist vermerkt, dass er Schreiner war und als Fabrikarbeiter sein Geld verdiente. Vermutlich kam er wegen der zahlreich hier vorhandenen Arbeitsplätze, die die aufstrebende Industrie bot, nach Tuttlingen. Drei weitere Brüder von Hedwig wurden in den Jahren 1896, 1897 und 1899 ebenfalls hier geboren. Die beiden jüngeren Brüder starben laut Eintrag im Familienregister im Februar und im Mai 1901 in Ulm. Vermutlich war die Familie zu diesem Zeitpunkt schon von Tuttlingen weggezogen und lebte in oder bei Ulm.
Wir wissen außerdem, dass Hedwig vor ihrer Aufnahme in der Heggbach in Schemmerberg lebte. Schemmerberg ist ein seit 1974 zu Schemmerhofen gehörendes Dorf im Landkreis Biberach/Riß. Es ist nur ca. 12 Kilometer von Heggbach entfernt. In Schemmerhofen leben heute noch Nachkommen der Familie, die wissen, dass es eine Verwandte gab, die wohl eine Behinderung hatte, in der Anstalt Heggbach war und in Grafeneck getötet wurde. Genaueres ist in der Enkelgeneration aber nicht mehr bekannt, da über Hedwig wenig geredet wurde.
Da sich keine Krankenakte erhalten hat, wissen wir nicht, wann Hedwig Franziska Glocker in die Anstalt kam und aus welchem Grund.
Das ursprünglich für Zisterzienserinnen gebaute Kloster Heggbach wurde 1803 aufgelöst, Fürst Franz von Waldburg-Wolfegg-Waldsee stiftete 1884 die Gebäude für ein neues Kloster, in dem die Barmherzigen Schwestern von Reute eine „Anstalt für Epileptische, Schwachsinnige und Unheilbare“ einrichteten. Zu einer dieser drei Kategorien mag Hedwig Glocker gehört haben. Vermutlich wurde sie bereits als behindertes Kind geboren.
Bekannt ist aber, dass Hedwig Glocker bis 14. September 1940 in Heggbach lebte und dann in die Heilanstalt Zwiefalten als Zwischenanstalt verlegt wurde. Am 4. Oktober 1940 holten die grauen Busse der SS sie dort ab und brachten sie zusammen mit anderen Patienten nach Grafeneck, wo sie noch am gleichen Tag getötet wurde. Dem Standesamt Tuttlingen, in dem die Geburt dokumentiert wurde, teilte man mit, dass sie am 20. Oktober 1940 in Sonnenstein in Sachsen verstorben sei. Diese falschen Angaben sind häufig bei Euthanasieopfer zu beobachten. Sie verschleierten die tatsächlichen Umstände der Ermordung.
Wir denken an Hedwig Glocker.

Familienbild
Oskar Bartholomae – Riedlingen
Vater: Oskar Bartholomae, Kaufmann in Riedlingen
Mutter: Anna geb. Roth.
Wir wissen wenig über Oskar Bartholomae, der in Riedlingen geboren und in Grafeneck getötet wurde.
Das Kaufmanns-Geschäft des Vaters taucht regelmäßig mit Anzeigen für Produkte in der Riedlinger Zeitung auf, z.B. 1907 Photographie-Rahmen, 1911 Lilienmilch-Seife.
Es ist anzunehmen dass Oskar Bartholomae beim Vater im Geschäft mitgearbeitet hat, zumindest war er auch Kaufmann. Anfang 1896 ist die Mutter verstorben, Mitte 1897 hat der Vater wieder geheiratet.
Am 21.2.1899 wurde Oskar Bartholomae in der Heilanstalt Schussenried aufgenommen, die Krankheitsdauer bei Aufnahme war 2,5 Jahre. Es scheint bei Ihm eine Veränderung aufgetreten zu sein nach dem Tod der Mutter, der zeitliche Zusammenhang kann aber auch Zufall sein. Oskar Bartholomae lebte bis 1940 über 40 Jahre lang in Schussenried.
Am 14.6.1940 wurde Oskar Bartholomae „verlegt“ und in Grafeneck mit Gas ermordet.
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Hedwig Franziska Glocker – Tuttlingen und Schemmerberg

Wir wissen wenig über Hedwig Franziska Glocker, die in Tuttlingen geboren und in Grafeneck getötet wurde.
Bekannt ist, dass Hedwig Glocker am 10. September 1894 in Tuttlingen als Tochter des Schreiners Johann Glocker und dessen Ehefrau Franziska Glocker geb. Rack zur Welt kam. Die Familie lebte zu diesem Zeitpunkt in der Schützenstraße 6. Im Adressbuch von 1896 ist die Familie dann in der Zeughausstraße 32 gemeldet. Beim Vater ist vermerkt, dass er Schreiner war und als Fabrikarbeiter sein Geld verdiente. Vermutlich kam er wegen der zahlreich hier vorhandenen Arbeitsplätze, die die aufstrebende Industrie bot, nach Tuttlingen. Drei weitere Brüder von Hedwig wurden in den Jahren 1896, 1897 und 1899 ebenfalls hier geboren. Die beiden jüngeren Brüder starben laut Eintrag im Familienregister im Februar und im Mai 1901 in Ulm. Vermutlich war die Familie zu diesem Zeitpunkt schon von Tuttlingen weggezogen und lebte in oder bei Ulm.
Wir wissen außerdem, dass Hedwig vor ihrer Aufnahme in der Heggbach in Schemmerberg lebte. Schemmerberg ist ein seit 1974 zu Schemmerhofen gehörendes Dorf im Landkreis Biberach/Riß. Es ist nur ca. 12 Kilometer von Heggbach entfernt. In Schemmerhofen leben heute noch Nachkommen der Familie, die wissen, dass es eine Verwandte gab, die wohl eine Behinderung hatte, in der Anstalt Heggbach war und in Grafeneck getötet wurde. Genaueres ist in der Enkelgeneration aber nicht mehr bekannt, da über Hedwig wenig geredet wurde.
Da sich keine Krankenakte erhalten hat, wissen wir nicht, wann Hedwig Franziska Glocker in die Anstalt kam und aus welchem Grund.
Das ursprünglich für Zisterzienserinnen gebaute Kloster Heggbach wurde 1803 aufgelöst, Fürst Franz von Waldburg-Wolfegg-Waldsee stiftete 1884 die Gebäude für ein neues Kloster, in dem die Barmherzigen Schwestern von Reute eine „Anstalt für Epileptische, Schwachsinnige und Unheilbare“ einrichteten. Zu einer dieser drei Kategorien mag Hedwig Glocker gehört haben. Vermutlich wurde sie bereits als behindertes Kind geboren.
Bekannt ist aber, dass Hedwig Glocker bis 14. September 1940 in Heggbach lebte und dann in die Heilanstalt Zwiefalten als Zwischenanstalt verlegt wurde. Am 4. Oktober 1940 holten die grauen Busse der SS sie dort ab und brachten sie zusammen mit anderen Patienten nach Grafeneck, wo sie noch am gleichen Tag getötet wurde. Dem Standesamt Tuttlingen, in dem die Geburt dokumentiert wurde, teilte man mit, dass sie am 20. Oktober 1940 in Sonnenstein in Sachsen verstorben sei. Diese falschen Angaben sind häufig bei Euthanasieopfer zu beobachten. Sie verschleierten die tatsächlichen Umstände der Ermordung.
Wir denken an Hedwig Glocker.

Oskar Bartholomae – Riedlingen
Vater: Oskar Bartholomae, Kaufmann in Riedlingen
Mutter: Anna geb. Roth.
Wir wissen wenig über Oskar Bartholomae, der in Riedlingen geboren und in Grafeneck getötet wurde.
Das Kaufmanns-Geschäft des Vaters taucht regelmäßig mit Anzeigen für Produkte in der Riedlinger Zeitung auf, z.B. 1907 Photographie-Rahmen, 1911 Lilienmilch-Seife.
Es ist anzunehmen dass Oskar Bartholomae beim Vater im Geschäft mitgearbeitet hat, zumindest war er auch Kaufmann. Anfang 1896 ist die Mutter verstorben, Mitte 1897 hat der Vater wieder geheiratet.
Am 21.2.1899 wurde Oskar Bartholomae in der Heilanstalt Schussenried aufgenommen, die Krankheitsdauer bei Aufnahme war 2,5 Jahre. Es scheint bei Ihm eine Veränderung aufgetreten zu sein nach dem Tod der Mutter, der zeitliche Zusammenhang kann aber auch Zufall sein. Oskar Bartholomae lebte bis 1940 über 40 Jahre lang in Schussenried.
Am 14.6.1940 wurde Oskar Bartholomae „verlegt“ und in Grafeneck mit Gas ermordet.
NN– NN
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