Die zweite Stadt in der Umgebung von Osaka, die wir bereist haben, ist Nara. Persönlich eines unserer Highlights bei einem Besuch in Japan. 2016 war ich schon sehr angetan von dem Besuch in Nara, und auch diesesmal hat der Besuch nicht enttäuscht. Zuvor allerdings eine kleine Info über die Reise. Die Bahnen sind aufgrund der aktuellen Virus-Umstände nicht so gefüllt, wie man es sonst in Japan gewohnt ist, aber auf dem Weg nach Nara waren wir im ersten Zug fast allein. Das Abteil hatten wir sogar komplett für uns. Vielleicht war es nur Zufall, aber es war trotzdem sehr ungewohnt.
Nara selbst ist ein eher kleines Städtchen. Das besondere allerdings:
In den meisten Teilen der Stadt laufen Rehe frei rum. Nicht nur das, sie sind zahm und scheuen auch keine Menschen. Ganz im Gegenteil, sie erwarten, dass man sie füttert. Deswegen verlieren sie auch leider schnell das Interesse, wenn man ihnen kein Futter gibt (welches man natürlich bei den dort verstreuten Händlern und Automaten kaufen sollte, da mitgebrachtes Futter eventuell nicht gesund für die Tiere ist). Wenn man sich verbeugt, verbeugen manche sich sogar auch (Eine übliche Geste in Japan)! Wenn sie allerdings Leute mit Futter entdecken, dann werden sie fast schon zu aufdringlich. So haben ein paar Rehe Mira fast umgestoßen, als sie sie füttern wollten. Die Rehe sind aber natürlich nicht das einzige, was Nara zu bieten hat. An den Rehen vorbei haben wir uns auf dem Weg zu einem wunderschönen Garten, dem Yoshikien, gemacht, der uns beiden sehr gut gefallen hat.
Durch Fotos kann man den Garten garnicht so toll beschreiben, da er echt wunderschön und facettenreich war. Und den kompletten Garten abzubilden, würde man auch ein paar dutzend mehr Fotos benötigen. in dem Garten durfte ich dann auch mal Miras Kamera benutzen, bei dem dieses bearbeitete Foto entstand:
Hinter dem Park liegt der Todai-ji, ein Tempel mit der wohl größten Buddha Statue, die ich jemals gesehen habe. Leider bringen Fotos die wirkliche Größe auch nicht sehr gut rüber, aber die Halle in der er steht ist 57,01 Meter hoch und der Buddha selber 14,98 Meter. Allein sein Ohr ist schon 2,54 Meter hoch!
Im hinteren Teil der Halle ist in einer Holzsäule ein kleines Loch, bei dem man Schlange stehen kann – 2016 war die Schlange viel, viel länger – um dann den Versuch wagen zu können, sich hindurchzuquetschen. Dies soll, soweit ich mich erinnere Glück bringen, wenn man es denn schafft. Ich habe es versucht, bin aber leider etwas zu kräftig dafür gewesen. Auf dem Rückweg kam mir sehr zielgerichtet ein Reh entgegen, das Gefallen an meiner Hand gefunden hat.
Das fand es eine ganze Weile lang toll, bis jemand vorbeigelaufen ist, und das Reh sofort ohne Zögern abgelassen hat und dem Mann gefolgt ist. Dieser fütterte die Rehe, wie ich später entdeckte – und wohl nicht zum ersten Mal. Auch Mira hatte eine lustige Begegnung mit einem Reh. Als sie auf die Toilette ging, hörte ich sie laut schreien – auf ihr Drängen hin bin ich mit ihr auf die Damentoilette, um das zu entdecken:
Leider war es dann auch schon dunkel, so dass wir nicht mehr wie geplant durch den Nara-Park laufen konnten, also haben wir uns Richtung Bahnhof begeben, waren noch in einem Ramen-Restaurant essen und sind nach Hause gefahren.