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09. März – Nara

Die zweite Stadt in der Umgebung von Osaka, die wir bereist haben, ist Nara. Persönlich eines unserer Highlights bei einem Besuch in Japan. 2016 war ich schon sehr angetan von dem Besuch in Nara, und auch diesesmal hat der Besuch nicht enttäuscht. Zuvor allerdings eine kleine Info über die Reise. Die Bahnen sind aufgrund der aktuellen Virus-Umstände nicht so gefüllt, wie man es sonst in Japan gewohnt ist, aber auf dem Weg nach Nara waren wir im ersten Zug fast allein. Das Abteil hatten wir sogar komplett für uns. Vielleicht war es nur Zufall, aber es war trotzdem sehr ungewohnt.

Nara selbst ist ein eher kleines Städtchen. Das besondere allerdings:

In den meisten Teilen der Stadt laufen Rehe frei rum. Nicht nur das, sie sind zahm und scheuen auch keine Menschen. Ganz im Gegenteil, sie erwarten, dass man sie füttert. Deswegen verlieren sie auch leider schnell das Interesse, wenn man ihnen kein Futter gibt (welches man natürlich bei den dort verstreuten Händlern und Automaten kaufen sollte, da mitgebrachtes Futter eventuell nicht gesund für die Tiere ist). Wenn man sich verbeugt, verbeugen manche sich sogar auch (Eine übliche Geste in Japan)! Wenn sie allerdings Leute mit Futter entdecken, dann werden sie fast schon zu aufdringlich. So haben ein paar Rehe Mira fast umgestoßen, als sie sie füttern wollten. Die Rehe sind aber natürlich nicht das einzige, was Nara zu bieten hat. An den Rehen vorbei haben wir uns auf dem Weg zu einem wunderschönen Garten, dem Yoshikien, gemacht, der uns beiden sehr gut gefallen hat.

Durch Fotos kann man den Garten garnicht so toll beschreiben, da er echt wunderschön und facettenreich war. Und den kompletten Garten abzubilden, würde man auch ein paar dutzend mehr Fotos benötigen. in dem Garten durfte ich dann auch mal Miras Kamera benutzen, bei dem dieses bearbeitete Foto entstand:

Hinter dem Park liegt der Todai-ji, ein Tempel mit der wohl größten Buddha Statue, die ich jemals gesehen habe. Leider bringen Fotos die wirkliche Größe auch nicht sehr gut rüber, aber die Halle in der er steht ist 57,01 Meter hoch und der Buddha selber 14,98 Meter. Allein sein Ohr ist schon 2,54 Meter hoch!

Im hinteren Teil der Halle ist in einer Holzsäule ein kleines Loch, bei dem man Schlange stehen kann – 2016 war die Schlange viel, viel länger – um dann den Versuch wagen zu können, sich hindurchzuquetschen. Dies soll, soweit ich mich erinnere Glück bringen, wenn man es denn schafft. Ich habe es versucht, bin aber leider etwas zu kräftig dafür gewesen. Auf dem Rückweg kam mir sehr zielgerichtet ein Reh entgegen, das Gefallen an meiner Hand gefunden hat.

Das fand es eine ganze Weile lang toll, bis jemand vorbeigelaufen ist, und das Reh sofort ohne Zögern abgelassen hat und dem Mann gefolgt ist. Dieser fütterte die Rehe, wie ich später entdeckte – und wohl nicht zum ersten Mal. Auch Mira hatte eine lustige Begegnung mit einem Reh. Als sie auf die Toilette ging, hörte ich sie laut schreien – auf ihr Drängen hin bin ich mit ihr auf die Damentoilette, um das zu entdecken:

Leider war es dann auch schon dunkel, so dass wir nicht mehr wie geplant durch den Nara-Park laufen konnten, also haben wir uns Richtung Bahnhof begeben, waren noch in einem Ramen-Restaurant essen und sind nach Hause gefahren.

08. März – Kobe

Die restlichen zwei Tage in Osaka haben wir so geplant, dass wir in die umliegenden Städte fahren. Die erste Stadt auf dem Plan ist Kobe gewesen, welche eine halbe Stunde mit der Bahn entfernt ist. Kobe wurde 1995 von einem sehr starken Erdbeben fast grundlegend zerstört, weshalb die Stadt sehr modern wirkt.

Außerdem scheint sie sehr anfällig für Tsunamis zu sein, da sich überall in der Stadt Warnwegweiser befinden, die einen zu sicheren Orten führen. Vom Bahnhof aus sind wir zuerst im nahegelegenen Harborland spazieren gegangen und haben gefrühstückt.

Zudem haben wir festgestellt, dass das berühmte und teure Kobefleisch in manchen Läden um aufgrund des Corona Virus um einige Prozente reduziert war – leider war es immernoch viel zu teuer. Danach haben wir eine kleine Rundreise mit einem Schiff durch den Hafen gemacht, bei der man einiges der Industrie von Kobe schön betrachten konnte.

Direkt dahinter war der Kobe Memorial Park, der aufgrund des Erdbebens errichtet wurde, unserer beider Meinung nach aber ziemlich unschön und langweilig war. Interesssanter war China-Town, eine weitere Sehenswürdigkeit von Kobe. Das waren zwar nur zwei kleine Straßen, diese hatten aber ihr ganz eigenes Flair und wirkten wie eine andere Stadt.

Außerdem tragen sogar die Statuen in China-Town aus Angst vor Corona eine Maske.

Eine für mich nervige Sache in Japan sind die Marktschreier, die vor ihren Läden stehen und diese lauthals bewerben, vorbeilaufende potentielle Kunden auch ansprechen und in ihr Restaurant locken wollen. In China-Town war das besonders schlimm. Nachdem wir uns trotz der Marktschreier einen kleinen Snack gegönnt haben, sind wir über eine Einkaufsstraße wieder zurück Richtung Bahnhof gelaufen.

Kurz davor haben wir noch einen Abstecher zum Minatogawa-Schrein gemacht, welcher sehr idyllisch war. Außerdem waren dort trotz Bahnhofsnähe so gut wie keine Menschen zu sehen.

Dann wurde es auch schon dunkel und wir sind wieder zurück nach Osaka gefahren. Dort haben wir noch einen Spaziergang an einen nahegelegenen Fluss gemacht, der inmitten der Großstadt nicht so hübsch wirkte, wie er hätte sein können; und sind noch lecker Abendessen gegangen: Es gab Tonkatsu für unschlagbare 6,50€. So ging auch der dritte Tag ziemlich schnell vorrüber.

06.+07. März 2020 – Ankunft in Osaka

Nach einem sehr langen und ermüdenden Flug bin ich am Freitag endlich in Japan gelandet. Was aber wirklich gut am Flug war ist, dass ich die ganze Reihe für mich allein hatte. Schlafen konnte ich leider trotzdem nicht. So war nach einem emotionalen Wiedersehen mit Mira und nach einer weiteren einstündigen Fahrt in das Zentrum Osakas erstmal ein kurzer Mittagsschlaf von Nöten.

Wir hatten eine Unterkunft via AirBnb gefunden für stolze 6 Euro die Nacht. Mehr muss glaube ich nicht gesagt werden… die Unterkunft war dementsprechend. Nach dem Mittagsschlaf haben wir die letzten paar Stunden des Tages damit verbracht, die nähere Umgebung zu erkunden und sind als allererstes in das örtliche Pokemoncenter gegangen.

Danach wollten wir endlich etwas japanisches essen gehen, sind aber letztendlich in einem chinesischen Restaurant (das als japanisches getarnt war) gelandet. Jetzt haben wir Corona. 😉

Apropos Corona, am Abend ging es mir wirklich nicht sehr gut und ich habe etwas gekränkelt. Aber wie immer, hatte sich das innerhalb von zwei Tagen wieder erledigt. Leider war der Start dadurch nicht so toll. Trotzdem haben wir uns davon nicht abhalten lassen, am nächsten Tag wieder früh loszuziehen.

Am Samstag haben wir uns zuerst an den berühmten japanischen Getränkeautomaten lustige Getränke gekauft.

Danach haben wir die Denki-machi („Elektrostadt“) besucht, ein Viertel in Osaka, das den Fokus auf elektronische Artikel und japanische Popkultur legt.

Dort haben wir ein wenig geshoppt und sind danach auf die berühmte Dotonbori gegangen, wo es Restaurants wie Sand am Meer gibt. In Osaka – so sagt man – gibt es japanweit die beste Küche. Wir haben uns hier für Okonomiyaki entschieden.

Außerdem kann man dort den berühmten Guriko Running Man betrachten, der zugleich ein beliebtes Fotoobjekt ist.

So schnell war der zweite Tag dann auch bereits um.